Marienkäfer im Haus? 7 Tipps zur Lösung

Marienkäfer überwintern im Türrahmen einer Trafostation (Copyright nabu-selfkant.de)
Marienkäfer überwintern im Türrahmen einer Trafostation (Copyright nabu-selfkant.de)

Einzelne Marienkäfer im Haus zu haben ist ok, sind sie doch bei Jung und Alt meist gern gesehen. Wenn sie allerdings in Scharen im Haus oder in der Wohnung leben, ist das mitunter recht nervig.

Mit den folgenden Tipps vertreibst du die Marienkäfer wirkungsvoll aus dem Haus. Und das – ganz wichtig – ohne sie zu töten.

Warum kommen Marienkäfer überhaupt ins Haus oder in die Wohnung?

Marienkäfer überwintern gern an einem geschützten, warmen Ort. Dabei sammeln sie sich oft zu größeren Gruppen zusammen. Meist in der Zeit zwischen Oktober und November suchen sie einen Unterschlupf. Selten auch noch einmal im Frühjahr, wenn nach mehreren Wochen schönen Wetters eine länger andauernde Kaltfront durchzieht.

Normalerweise verkriechen sie sich unter Laub, Steinen oder im Moos. Wenn sie aber wegen schnell und stark fallender Temperaturen sehr zügig einen warmen Ort finden müssen, sind Häuser oft eine Alternative. Durch Mauerritzen und Dachsparren gelangen sie dabei ins Innere.

Warme Hohlräume und Ritzen sind natürlich auch in Kellerräumen, Wohnungen und auf Dachböden zu finden. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich einige Schwärme häufiger mal in menschliche Behausungen verirren.

Schon gewusst? Bei den meisten Marienkäferschwärmen handelt es sich nicht um die heimischen Arten, sondern um den asiatischen Harlekin-Käfer. Dieser vermehrt sich zudem deutlich schneller als der klassische Siebenpunkt-Marienkäfer.

7 effektive Tipps gegen Marienkäfer im Haus oder in der Wohnung

Zwar sind sie für den Menschen nicht schädlich und sie beschädigen auch nicht die Haussubstanz – in Massen möchtest du sie vielleicht dennoch nicht im Haus haben.

Hier findest du 7 Tipps, wie du die Tiere einfach wieder loswirst, ohne sie zu verletzen.

Tipp 1: Der Sockentrick

Marienkäfer im Fensterrahmen (Copyright Frank Böhm)
(Copyright Frank Böhm)

Um die Marienkäfer im Haus loszuwerden, kannst du einen Staubsauger einsetzen. Das klingt ein bisschen brutal, daher gehe bitte wie folgt vor, um die Marienkäfer nicht zu verletzen.

Damit die Käfer keinen Schaden nehmen, stülpst du eine Socke oder einen Nylonstrumpf über das Staubsaugerrohr. Die Socke befestigst du mit einem Gummi und sie dient nun als Auffangbeutel.

Die Saugstärke des Staubsaugers stellst du am besten zunächst auf ganz schwach ein, das sollte bereits genügen.

Nun kannst du die Marienkäfer einsaugen und verletzt sie dabei nicht. Statt der klassischen Staubsaugerdüse benutze bitte jedoch nur den Schlauch oder das Rohr.

Die in der Socke aufgefangenen Marienkäfer lässt du am besten direkt an einem geschützten Ort wieder frei.

Tipp 2: Fliegengitter installieren

Um es den Tieren so schwer wie möglich zu machen, ins Haus zu gelangen, kannst du Fliegengitter an den Fenstern installieren.

Diese schützen dich nicht nur im Sommer vor lästigen Mücken, sondern auch später vor dem Eindringen eventueller Marienkäferschwärme. Kontrolliere die Fenstergitter zweimal jährlich auf mögliche Löcher und repariere diese.

Tipp 3: Alle Löcher abdichten

Marienkäfer gelangen nicht nur durch offene Fenster, sondern auch auf anderen Wegen ins Haus.

drei Marienkäfer am Baum

Mach dich daher auf die Suche nach möglichen kleinen Öffnungen oder Ritzen, um diese sicher zu verschließen. Typische Orte zum Eindringen sind Löcher und Spalten an Türen oder an den Fenstern, die du mit Silikon oder Acryl einfach abdichten kannst. Alternativ zu Dichtmasse kannst du auch Dichtungsstreifen an Türen und Fenstern anbringen

Ein weiterer Vorteil dabei ist: Durch das Abdichten verringerst du auch Zugluft und sparst im Winter zusätzlich Heizkosten.

Lüftungsöffnungen bieten Marienkäfern eine weitere Möglichkeit, ins Haus zu kommen. Hier kannst du ein feines Drahtgeflecht anbringen, um den Weg zu versperren.

Prüfe auch Lücken in der Hausverkleidung auf mögliche Schwachstellen. Diese kannst du am besten mit Mörtel abdichten.

Tipp 4: Marienkäfer mit einer Lichtfalle anlocken

Hast du den Verdacht, dass sich Marienkäfer auf dem Dachboden oder im Keller versteckt haben, kannst du sie mit einer Lichtfalle anlocken.

Im Dunkeln aufgestellt, werden die Tiere davon magisch angezogen. Nun kannst du dich darum kümmern, sie nach draußen zu bringen (zum Beispiel Tipp 1, einfangen mit dem Staubsauger).

Tipp 5: Düfte einsetzen

Marienkäfer mögen bestimmte Düfte nicht, zum Beispiel Lavendel oder Vanille. Setze diese gezielt, ein, um Marienkäfer vom Eindringen in dein Haus abzuhalten.

Platziere sie an möglichen Eintrittstellen, zum Beispiel auf dem Fensterbrett, damit Marienkäfer nicht ins Haus wollen und sich einen anderen Unterschlupf suchen.

Diese Hausmittel sind frisch, getrocknet oder als Öl geeignet:

  • Lorbeerblätter
  • Vanillestange
  • Lavendel

Tipp 6: Natürliche Insektizide

Auch Kampfer und Menthol vertreiben Marienkäfer. Fülle etwas davon in eine Sprühflasche und gib noch Wasser hinzu. Versprühe die Mischung dann an den Verstecken der Marienkäfer.

Da die Marienkäfer diese starken Gerüche nicht mögen, werden sie aus ihren Verstecken kommen. Ähnlich wie bei der Lichtfalle kannst du sie nun mit der Staubsaugermethode oder dem Blatt Papier aus dem Haus entfernen.

Tipp 7: Auf einem Blatt Papier nach draußen tragen

Marienkäfer im Fensterrahmen (Copyright Frank Böhm)
(Copyright Frank Böhm)

Dies ist die vielleicht einfachste Art und Weise, Marienkäfer im Haus loszuwerden.

Streife die Marienkäfer ganz vorsichtig, am besten mit einem weichen Handtuch oder einem Wollknäuel, auf ein Blatt Papier und trage sie nach draußen. Dabei werden sicherlich einige davonfliegen und sich im Haus niederlassen. Versuche, auch diese Ausreißer einzusammeln und rauszutragen.

Bei Schwärmen wird dies etwas schwierig bzw. aufwändig. Dann ist sicherlich der Staubsaugertrick gefordert.


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Das solltest du bei Marienkäfern im Haus NICHT tun

Ergänzend zu den Tipps, wie du Marienkäfer im Haus loswirst bzw. verhinderst, beachte bitte Folgendes.

  • Sammle Marienkäfer nicht mit der Hand auf. Bei Gefahr gehen sie zum sogenannten Reflexbluten über. Hierbei sondern sie eine gelbe, bitter-stinkende und teils auch giftige Flüssigkeit ab. Flecken auf Haut und Kleidung sind hierbei garantiert, mitunter auch kleine allergische Reaktionen.
  • größere Mengen an Marienkäfer mit dem Besen oder Handfeger aus dem Haus zu fegen ist keine gute Idee, da dabei viele Tiere verletzt werden können.

Marienkäfer schützen – und sie helfen im Garten

Marienkäfer alleine unterwegs

Du siehst, es gibt viele einfache Mittel und Maßnahmen, um Marienkäfer im Haus loszuwerden oder zu vermeiden.

Statt auf chemische Bekämpfungsmittel zu setzen, kannst du sie auf natürlichem Weg nach draußen befördern. Und das, ohne die Tiere dabei zu verletzten.

Denn der Marienkäfer hilft dir, Blattläuse auf deinen Pflanzen im Garten loszuwerden.

Falls du noch weitere Tipps hast, um Marienkäfer im Haus oder in der Wohnung nach draußen zu bringen, so schreibe das gerne in die Kommentare.

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Lene

    Staubsauger und Socke? Klingt logisch aber auch ein bisserl brutal. Beim nächsten mal versuche ich das. Danke für den Tip!

    1. Hubert

      Hallo Lene,
      gerne doch. Versuch das mal und lass mich dann wissen, wie es funktioniert hat.
      Viele Grüße, Hubert

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