Feuersalamander – Wissenswertes und Tipps für ihren Schutz

Feuersalamander sind durch ihre auffällige Musterung schnell zu erkennen. Sie gelten als „besonders geschützt“, werden aber aktuell in Deutschland nur in einigen Bundesländern als gefährdete Art eingestuft.

Feuersalamander auf Moos (Copyright Karsten Birk)
Copyright Karsten Birk

Damit der Bestand überall stabil bleibt, sind verschiedene Maßnahmen zum Schutz dieser Tierart wichtig.

Hier findest du Wissenswertes zum Feuersalamander sowie Tipps, wie du zu deren Schutz beitragen kannst.

Allgemeines zum Feuersalamander

Typische Erkennungsmerkmale

Sofort ins Auge fällt die schwarz-glänzende Färbung des Salamanders, die durch ein sehr auffällig gelbes oder oranges Muster geprägt ist. Die Musterung fällt dabei bei jedem Tier etwas anders aus. Vereinzelt gibt es auch schwarze oder ganz weiße Tiere.

Feuersalamander in voller Länge (Copyright Karsten Birk)
Copyright Karsten Birk

Die auffällige Musterung des Feuersalamanders soll seinen Fressfeinden signalisieren, dass es sich um eine giftige Tierart handelt. Die hinter den Ohren und am Rücken befindlichen Giftdrüsen halten seine Feinde wie Hunde, Katzen oder Füchse ab. Wird er von ihnen angegriffen, verspritzt er ein Gift namens Salamandrin, das zu Hautreizungen und Vergiftungserscheinungen führen kann.

Der Kopf des Salamanders ist relativ breit geformt, der Körper vergleichsweise plump. Zudem besitzt er einen kurzen Schwanz. Männchen sind dabei schlanker als Weibchen.

Die Gesamtlänge beträgt bei einem erwachsenen Tier etwa 15 bis 20 Zentimeter, einige Arten werden auch noch größer.

Feuersalamander geben kaum Laute von sich, lediglich ein leises Fiepen ist manchmal zu hören.

Sie werden in freier Natur meist bis zu 15, manchmal 30 Jahre alt. In einem Terrarium kann ein Salamander durchaus 50 Jahre alt werden.

Schon gewusst? Jedes Tier hat ein einzigartiges und unveränderliches Muster – ähnlich wie der Fingerabdruck bei Menschen. 

Überwinterung

Der Feuersalamander verbringt den Winter in einer Winterstarre. Dabei sucht er sich einen Überwinterungsplatz und verharrt dort bis zum Frühling in völliger Bewegungslosigkeit.

Optimal hierfür sind Felsspalten, Unterschlüpfe unterhalb der Erde (z. B. Baumwurzeln, alte Mäuselöcher), aber auch Komposthaufen sind geeignet.

Wichtig ist, dass die Umgebungsbedingungen optimal sind und die Temperaturen nicht unter den Gefrierpunkt sinken. Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist zudem wichtig, damit der Salamander nicht austrocknet.

Fortpflanzung

Zwischen März und September paaren sich Feuersalamander an Land. Die befruchteten Eier bleiben bis zu 8 Monate im Mutterleib, bevor die ersten Larven schlüpfen.

Bei der Geburt platzen die Eihüllen, sodass die Jungtiere als Larven mit Kiemen auf die Welt kommen. Abgelegt werden die Larven in der Zeit von März bis April/Mai in kleinen Gewässern, zum Beispiel in Quelltümpeln oder Bächen.

Kopf Portrait (Copyright Karsten Birk)
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Die Larven sind dabei bereits voll entwickelt. Sie haben vier Beine, sind aber zum Überleben im Wasser noch mit Außenkiemen ausgestattet. Jedes Weibchen kann dabei 30 bis 50 Larven auf einmal ablegen.

Die Larven haben noch keine typische Musterung wie erwachsene Tiere, sondern sind zunächst braun gefärbt. Ist das Nahrungsangebot gut, wird in der sogenannten Metamorphose aus der Larve innerhalb von nur 3 bis 5 Monaten ein an Land lebender Feuersalamander. Die ehemaligen Kiemen werden dabei zu Lungen.

Das Heranreifen der Jungtiere dauert 4 Jahre, dann werden sie geschlechtsreif und können nach der Paarung neuen Nachwuchs produzieren.

Es gibt auch Unterarten, die keine Larven, sondern direkt voll entwickelte Jungsalamander zur Welt bringen.

Vorkommen der Feuersalamander

Es gibt sie in West-, Mittel-, Süd- und Südosteuropa. Außerdem sind sie auch im Iran, in Algerien, in Israel sowie in Kleinasien anzutreffen. Generell leben sie in Höhenlagen von 700 bis 1.000 Metern ü. NN.

Es gibt bis zu 12 Unterarten des Feuersalamanders. Die Musterung unterscheidet sich dabei durch Streifen- oder Flecken. In Deutschland kommen die folgenden 2 Arten vor:

Salamandra salamandra terrestris– Streifenmusterung
– auch als gebänderter oder gestreifter Feuersalamander bezeichnet
– westliches Deutschland
Salamandra salamandra salamandra– geflecktes Muster
– auch gefleckter Feuersalamander genannt
– vor allem in Süd- und Mitteldeutschland heimisch

Wo lebt der Feuersalamander?

Der Feuersalamander ist ein eher nachtaktives Tier. Tagsüber verkriecht er sich und erst nachts beginnt er mit der Futtersuche.

Copyright Karsten Birk
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Er bevorzugt ein feuchtes, kühles Klima. An sehr heißen Tagen ruht er die meiste Zeit und wartet auf regnerische Tage.

Generell ist er am liebsten in feuchten Laub- und Mischwäldern ansässig, wo es genügend saubere, kühle und sauerstoffreiche Kleingewässer gibt. Zum Beispiel bieten langsam fließende Bäche ein sehr gutes Nahrungsangebot. Wichtig ist, dass es sich um Quellgewässer oder von Quellwasser gespeiste Gewässer handelt, da die Larven nur in sehr sauberem Wasser überleben und ausreichend Nahrung finden.

Tipp: Einen Feuersalamander zu Gesicht zu bekommen ist nicht ganz so leicht, da er bevorzugt an regnerischen Tagen sowie nachts unterwegs ist. Regnet es allerdings schon tagelang, kannst du sie eventuell auch tagsüber bei einer Wanderung (circa Mai bis November) durch den Wald entdecken.

Wie giftig ist ein Feuersalamander?

Der Feuersalamander verfügt über Hautdrüsen, aus denen er zur Gefahrenabwehr Gift verspritzen kann. Für den Menschen ist dieses aber nicht gefährlich, sondern führt nur zu einem leichten Brennen auf der Haut.

Jedoch ist wie immer Vorsicht geboten, wenn das Sekret in die Augen gelangt. Hier kann es zu unangenehmen Reizungen führen. Auch Kleinkinder können auf den Kontakt mit Unverträglichkeitsreaktionen wie Übelkeit und Erbrechen reagieren.

Für Tiere wie Katzen oder Hunde kann der Kontakt mit dem Gift des Salamanders allerdings weniger glimpflich ausgehen. Maulsperre oder Genickstarre sind dabei häufige Vergiftungserscheinungen.

Wovon ernährt sich der Feuersalamander?

Auf dem Speiseplan stehen bevorzugt:

  • Spinnen
  • Tausendfüßler
  • Asseln
  • Würmer
  • Schnecken
  • Bachflohkrebse

Die Larven der Feuersalamander fressen Insektenlarven im Wasser.

Ist die Haltung von Feuersalamandern erlaubt?

Frei lebende Tiere dürfen nicht gefangen und zu Hause gehalten werden.

Die Haltung von gezüchteten Salamandern ist in Deutschland allerdings nicht verboten. Wichtig ist hier der eindeutige Nachweis über die Herkunft, die der Züchter bei einem Verkauf erbringen muss. Ein Terrarium für Feuersalamander muss ausreichend groß und kühl sein sowie feuchte Lebensbedingungen bieten.

Woher hat der Feuersalamander seinen Namen?

Vor vielen Jahrhunderten gab es unter den Menschen den Aberglauben, dass der Feuersalamander mit seinem Giftsekret Waldbrände löschen und Brände generell ohne Schäden überleben kann.

Entwich er brennenden Gebäuden, glaubte man, er habe das Feuer verursacht. Das ist natürlich alles frei erfunden, hat aber dem Tier seinen interessanten Namen eingebracht.


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Typische Gefahren für Feuersalamander

Feuersalamander gelten zwar nicht als akut bedroht, werden aber dennoch in ihrem Bestand durch verschiedene Gründe gefährdet. Ob Straßenverkehr oder schwindende Lebensräume – hier findest du die häufigsten Gefahrenquellen.

Lebensräume schwinden

ein überfahrener Feuersalamander (Copyright Karsten Birk)
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Der Feuersalamander lebt am liebsten in Misch- und Laubwäldern. Zur Aufzucht seiner Jungen braucht er zusätzlich klare und saubere Gewässer, von denen es allerdings immer weniger gibt.

Die Intensivnutzung von Laubmischwäldern und die Zerteilung von Waldgebieten für den Straßenbau schränken den Lebensraum immer mehr ein. Durch erhöhten Gewässerbesatz mit Fischen wird die Population verringert, da die Fische die Larven der Feuersalamander fressen.

Hautpilz

Auch ein Hautpilz bedroht den Feuersalamander. Wird ein Tier davon befallen, verstirbt es.

Der Amphibien-Hautpilz heißt Batrachochytrium salamandrivorans und kann zu einem Massensterben von Feuersalamandern führen.

Verkehr

Immer mehr Straßen durchqueren Waldgebiete und damit den Lebensraum der Feuersalamander. Da sich die Salamander nur langsam bewegen, werden viele von ihnen beim Überqueren überfahren oder schwer verletzt.

Strukturelle Veränderungen

Sämtliche Veränderungen, die an Gewässern vorgenommen werden, können auch den Bestand der Feuersalamander gefährden. Begradigungen und Umleitungen führen dazu, dass dem Feuersalamander oft nicht mehr genügend natürliche Gewässer zur Verfügung stehen.

Verschmutzte Gewässer

Auch die zunehmende Verschmutzung der Gewässer stellt eine Bedrohung dar, da die Feuersalamander-Larven nur in sehr sauberem Wasser überleben.

So kannst du den Feuersalamandern helfen

Du kannst dem Feuersalamander helfen, indem du Menschen von dessen Schutzbedürftigkeit überzeugst und dich aktiv an verschiedenen Maßnahmen beteiligst. Hier findest du ein paar Ideen, wie du aktiv werden kannst.

Lebensräume schützen

Wenn du etwas für den Feuersalamander tun willst, kannst du dich für den Erhalt von Bächen und Waldflächen einsetzen.

Wälder und Waldflächen sollten so natürlich wie möglich gestaltet und nur wenig von industrieller Forstwirtschaft genutzt werden.

Besonders Kleinstgewässer benötigen Schutz, da diese dem Feuersalamander zur Aufzucht der Larven dienen. Die Renaturierung von Gewässern ist daher eine wichtige Maßnahme zum Schutz der Tiere.

Auch Überquerungshilfen an Straßen sowie Amphibien-Schutzzäune bewahren den Feuersalamander vor dem Überfahren.

Der Feuersalamander im Gartenteich

Wenn du einen großen Garten hast, kannst du einen Gartenteich anlegen. In diesem finden zahlreiche kleine Tiere einen Lebensraum, auch der Feuersalamander kann hier seine Larven gut geschützt unterbringen.

Feuersalamander im Wasser (Copyright Karsten Birk)
Copyright Karsten Birk

Wichtig ist, dass der Teich sehr sauberes Wasser mit einem hohen Sauerstoffgehalt bietet und keine Fische enthält, die gerne Larven auffressen.

Der Teich sollte darüber hinaus halbschattig liegen, strukturreich angelegt sein und ein bewachsenes Ufer bieten. Springbrunnen und Ähnliches solltest du besser vermeiden.

Keinesfalls solltest du wild lebende Tiere bewusst in deinen Garten bringen. Eingesetzte Amphibien sowie deren Nachkommen wollen in der Regel abwandern, was sie dann wiederum erhöhten Gefahren aussetzt. Der Fang in ihrem natürlichen Lebensraum ist zudem verboten!

Sind dein Garten sowie dein Teich für Amphibien geeignet, werden die Tiere den Weg von allein zu dir finden und dann auch dort verweilen.

Naturnahen Garten gestalten

Lege im Garten wilde Ecken an, lass Totholz liegen und errichte einen Komposthaufen, damit der Salamander Versteckmöglichkeiten und Orte zur Überwinterung findet.

Stein- oder Reisighaufen bieten ebenfalls Rückzugsorte.

Wichtig ist, dass du im Garten auf den Einsatz von Pestiziden verzichtest und die Struktur so naturnah wie möglich anlegst.

Spenden und ehrenamtliche Arbeit

Du hast wenig Zeit, um dich aktiv für den Feuersalamander zu engagieren? Als passives Mitglied im Naturschutzverein kannst du mit deinen Mitgliedsbeiträgen oder direkten Spenden auch etwas für verschiedene Schutzmaßnahmen tun.

Alternativ kannst du dich auch aktiv für einen Verein engagieren und bei verschiedenen Projekten mithelfen. Zum Beispiel in der Aufklärungsarbeit oder bei allgemeinen Artenschutzmaßnahmen für den Feuersalamander.

Feuersalamander in deiner Nähe?

Hast du schon mal einen Feuersalamander gesehen? Was hast du beobachtet? Ich freue mich auf dein Feedback als Kommentar.

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